Unterrichtsmodelle mit digitalen Mitteln
Wichtiger Grundsatz:
Jede Lehrperson muss sich neue Inhalte und Techniken durchdenken und sich durch die Anwendung zu eigen machen. Diesen Prozess kann niemand abnehmen.
Wir stellen hier 3 Modelle vor, die euch dabei helfen können.
Unterrichtsmodelle mit digitalen Mitteln: SAMR Modell
Ziele
Das SAMR-Modell von Ruben Puentedura hilft der Lehrperson zu realisieren in welchen Bereichen sie mit den Geräten sich im Unterricht bewegt und zeigt wohin der Unterricht sich stufenweise bewegen soll, bis zur Neudefinition, so dass Lerntechnologie einen wesentlichen Platz einnehmen kann.
Das Modell von Ruben Puentedura hilft der Lehrperson zu realisieren in welchen Bereichen sie mit den Geräten sich im Unterricht bewegt und zeigt wohin der Unterricht sich stufenweise bewegen soll, bis zur Neudefinition, so dass Lerntechnologie einen wesentlichen Platz einnehmen kann.
Substitution
(Ersatz):
Die Computertechnologie macht genau das gleiche, was vorher mit Fülli, Papier,Kreide und mit Schulbüchern gemacht worden ist.
- Digitales ersetzt Analoges
- Aufgabenstellung unverändert
- Kein Mehrwert
- Funktionale Erweiterung
Beispiele:
- PDF ausfüllen
- Texte abschreiben
- Lückentexteonline
Augmentation
(Intensivierung):
Die Computertechnologie macht das, was sonst mit Tafel und Kreide gemacht wurde, auf eine effektivere Art und Weise.
- Kollaboratives Arbeiten
- Dokumente teilen statt ausdrucken
- Weiterverarbeiten
- Direkte unmittelbare Feedback geben
- Unterrichtsinhalte werden erweitert
- Arbeitsabläufe verbessert
Beispiele:
- gemeinsam an Dokumenten schreiben
- Kahoot
- Learning Apps
- Profax
- Onedrive
Modification
(Veränderung der Arbeitsformen):
Die Schüler*innen bearbeiten selbst gestellte Fragen. Individuelle Lernwege werden möglich, Feedback wird digital eingeholt; die Arbeitsergebnisse werden digital dokumentiert.
- Neu gestalten
- Einsatz von Technologien notwendig
- Inhaltlicher Mehrwert
- Gleichzeitig, ortsunabhängig Schreiben
Beispiele:
- Blog
- Feedbacks von allen
- Audio, Video
- Inhalte selber erstellen (Learningapps, Quizlet)
Redefinition
(Erneuerung der Lernkultur):
Die Computertechnologie wird für neuartige, schülerzentrierte Lehr-Lern-Arrangements genutzt, die mit herkömmlichen Methoden nicht realisiert werden können. Die Fragen und Probleme der Schüler*innen leiten den Lernprozess. Kooperatives Lernen wird zur Regel.
- Neue didaktische Setttings
- Zusammenarbeit, Austausch
- multimediale Inhalte erstellen
- Digital storytelling
Beispiele:
- Ebook mit Bookcreator erstellen
- Trickfilme, Erklärvideos
T-Pack Modell
Unterrichtsmodelle mit digitalen Mitteln: 4K Modell
Ziele
Das MiFd Modell ist ein grundlegendes Modell zur Planung und Reflexion von Unterrichtssituationen mit digitalen Medien.
Das 4K Modell fokussiert die Frage des Kompetenzerwerbs angesichts neuer globaler Herausforderungen mit klarem Schülerbezug. Sie ist eine wichtige Komponente für die Schul- und Unterrichtsentwicklung.
4K-Modell des Lernens bei Wikipedia
Zeitgemäße Bildung zielt auf die Förderung der so genannten 4K Kompetenzen: Kollaboration, Kreativität, kritisches Denken und Kommunikation. (bei IQES)
Die Grafiken „Was die Leute für 4K halten – und was es wirklich ist“ stehen unter der Lizenz CC BY 4.0. Sie stammen von Jöran Muuß-Merholz mit Zeichnungen von Hannah Birr, Agentur J&K auf Basis einer Folie von Markus Bölling. Die Grafiken stehen auch als Foliensatz (mit den gleichen Lizenzbedingungen) zur Verfügung: .PDF | .PPTX | Google Slides
Die 4Ks bilden eine von vier Dimensionen im Gesamtkonzept von Bildungszielen und Bildungsinhalten. Beschrieben wird das im Buch „Die vier Dimensionen der Bildung. Was Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen“ von Charles Fadel, Maya Bialik, Bernie Trilling, übersetzt von Jöran Muuß-Merholz.
Modell individuelle Förderung digital (MiFd)
komplexe Darstellung digital gestützter Lehr-Lern-Prozesse
Eine zwar komplexe, aber hochinteressante und hilfreiche Darstellung bietet das MiFd, das von Tobias Rodemerk und Jan Hambsch veröffentlicht wurde. Es führt mehrere Modelle in einer Abbildung zusammen und stellt wichtige Zusammenhänge her:
- Drei Schwerpunkt-Handlungsfelder: Konstruktive Unterstützung, Klassenorganisation und kognitive Aktivierung.
- Diesen werden verschiedene Handlungsebenen (Methoden / Sozialformen / Tätigkeiten/…) zugeordnet, die mit den bekannten Indikatoren der Hattie-Studie und deren Wirksamkeitsfaktor verknüpft werden, sodass ein erster Überblick zu deren (diagnostizierter) Wirksamkeit entsteht.
- Den Handlungsebenen werden dann entsprechend ihrer Eigenschaften und ihres Beitrags zur Realisierung der Handlungsebene konkrete Apps zugeordnet.
Dieses Modell zeigt unterschiedlichste Modelle in einer Darstellung, was Vorteil und Nachteil zugleich ist. Die Darstellung sehr komplex und differenziert, das MiFd Modell ermöglicht aber, Unterrichtsprozesse mit klarer Schülerorientierung in das Zentrum der Planungen zu stellen.
Das MiFd-Modell – komplexe Zusammenführung verschiedener Modelle, hilfreich für Planung und Reflexion [ CC-BY-NC-SA Tobias Rodemerk und Jan Hambsch, Abrufdatum: 01.06.2019] –
Unterrichtsmodelle mit digitalen Mitteln brauchen Zeit bis sie richtig gut funktionieren. Deshalb empfiehlt es sich, diese Schrittweise einzuführen.
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