Selbständig – Medienmündig

Selbständig – MEDIENMÜNDIG

Wir wünschen es, die Kinder und jugendlichen sollten es: selbständig – medienmündig sein oder werden. Was bedeutet das?

Medienmündig ist,

  1. wer ausreichend technisches Know-how erworben hat, um die Wirkungsweisen digitaler Medien zu erkennen und sie kreativ zu nutzewer gelernt hat, die Verlässlichkeit der im Netz gefundenen Informationen zu prüfen
  2. wer in der Lage ist, reflexive Distanz zur persönlichen Mediennutzung herzustellen und kritisch zu durchdenken, was die digitalen Medien mit ihm und mit seinen Mitmenschen machen
  3. wer die Medien auf der Basis eines persönlichen ethischen Kodes in sozialer Verantwortung nutzt und
  4. wer realisiert hat, dass der weltweite digitale Wandel zum lebenslangen Weiterlernen zwingt.

Hilbert Meyer: Arbeit mit digitalen Unterrichtsmedien – Plädoyer für eine didaktisch fundierte Unterrichtsentwicklung in 9 Punkten

Medienmächtig heisst nicht Medienmündig

Die Medienmündigkeit von Studierenden beinhaltet die Fähigkeit, digitale Medien kritisch zu hinterfragen, verantwortungsbewusst zu nutzen und Informationen kompetent zu verarbeiten. Um Studierende medienmündig zu machen, sind verschiedene Ansätze möglich:

  1. Medienkompetenzvermittlung: Schulen und Hochschulen können gezielte Programme zur Förderung von Medienkompetenz anbieten, die den Umgang mit digitalen Medien, die Bewertung von Informationen und den Schutz der Privatsphäre umfassen.
  2. Praxisnahe Projekte: Durch praxisnahe Projekte im Unterricht oder in Seminaren können Studierende lernen, wie sie digitale Medien sinnvoll einsetzen, kritisch reflektieren und ethische Aspekte berücksichtigen.
  3. Interdisziplinäre Ansätze: Die Integration von Medienbildung in verschiedene Fachbereiche ermöglicht es den Studierenden, medienbezogene Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und ein ganzheitliches Verständnis zu entwickeln.
  4. Kooperation mit Experten: Die Zusammenarbeit mit Medienpädagogen oder Experten für digitale Medien kann dazu beitragen, dass Studierende fundierte Kenntnisse über aktuelle Entwicklungen im Medienbereich erhalten.

Durch eine ganzheitliche Herangehensweise, die theoretische Konzepte mit praktischen Erfahrungen verbindet und die Reflexion über den eigenen Medienkonsum fördert, können Studierende medienmündig werden und ein kritisches Bewusstsein im Umgang mit digitalen Medien entwickeln

SELBSTÄNDIG – medienmündig

Die Selbstständigkeit und die Fähigkeit, die eigene Meinung zu vertreten, sind wichtige Aspekte der kindlichen Entwicklung. Kinder werden nicht direkt zur Selbstständigkeit erzogen, sondern entwickeln diese Fähigkeiten durch ihre Bindungsbeziehungen und ihren natürlichen Drang nach Autonomie. Eltern und Erziehungspersonen können die Selbstständigkeit von Kindern fördern, indem sie eine sichere Bindung aufbauen, die das Kind dazu ermutigt, aus eigenem Antrieb zu lernen und sich selbst zu entfalten

Entwicklung der kindlichen Selbständigkeit  (Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz)

Mit Herz und Klarheit (Buch)

Die Entwicklung der Selbstständigkeit bei Kindern erfolgt durch verschiedene biologische Antriebe wie Erkundungsverhalten, Wissbegierde, Spielen, Nachahmen und schöpferisches Erfinden. Es ist wichtig, dass Eltern und Erzieher die Bedürfnisse und den Entwicklungsstand des Kindes berücksichtigen, um angemessene Unterstützung zu bieten. Kinder benötigen auch soziale Erfahrungen mit anderen Kindern unterschiedlichen Alters, um sich als wirksam, gestaltmächtig und kompetent zu erfahren.

In der Schule kann die Selbstständigkeit von Schülern durch verschiedene Faktoren gefördert oder gehemmt werden. Einige Aspekte, die die Selbstständigkeit in der schulischen Umgebung beeinflussen können, sind:

  1. Lehrmethoden: Lehrkräfte, die Schülern mehr Eigenverantwortung übertragen und selbstgesteuertes Lernen fördern, unterstützen die Entwicklung von Selbstständigkeit.
  2. Feedbackkultur: Eine offene Feedbackkultur, in der Schüler konstruktives Feedback erhalten und lernen, sich selbst zu reflektieren, kann ihre Selbstständigkeit stärken.
  3. Projektbasiertes Lernen: Durch Projekte und Gruppenarbeiten können Schüler lernen, eigenständig zu arbeiten, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen.
  4. Selbstreflexion: Die Förderung von Selbstreflexion und Metakognition hilft Schülern dabei, ihre eigenen Lernprozesse zu verstehen und zu verbessern.
  5. Partizipation: Die Einbeziehung der Schüler in Entscheidungsprozesse und die Gestaltung des Schulalltags kann ihre Selbstständigkeit stärken.

Durch eine pädagogische Praxis, die auf die Förderung von Selbstständigkeit abzielt, können Schulen dazu beitragen, dass Schüler eigenverantwortlich handeln, ihre Meinung vertreten und selbstbestimmt lernen können.

Wenn Schüler nicht selbstständig sind, kann dies verschiedene negative Auswirkungen haben. Einige davon sind:

  1. Eingeschränkte Problemlösefähigkeiten: Schüler, die nicht selbstständig arbeiten können, haben möglicherweise Schwierigkeiten, Probleme eigenständig zu lösen und auf unerwartete Situationen angemessen zu reagieren.
  2. Abhängigkeit von Lehrern: Fehlende Selbstständigkeit kann dazu führen, dass Schüler stark von Lehrern abhängig sind und Schwierigkeiten haben, eigenverantwortlich zu handeln.
  3. Mangelnde Selbstmotivation: Schüler, die nicht selbstständig sind, könnten weniger intrinsisch motiviert sein und Schwierigkeiten haben, sich selbst zu motivieren, um ihre Ziele zu erreichen.
  4. Beeinträchtigte soziale Kompetenzen: Selbstständigkeit ist eng mit sozialen Kompetenzen verbunden. Fehlende Selbstständigkeit kann die Fähigkeit beeinträchtigen, effektiv in Teams zu arbeiten und konstruktiv mit anderen zusammenzuarbeiten.

Durch die Förderung der Selbstständigkeit bei Schülern können diese negativen Auswirkungen reduziert werden und sie werden besser auf die Anforderungen des späteren Berufslebens vorbereitet.

Um Schüler dazu zu ermutigen, ihre Selbstständigkeit zu entwickeln, können Lehrer verschiedene Methoden und Ansätze im Unterricht anwenden. Einige Möglichkeiten sind:

  1. Lernen durch Lehren: Lehrer können Schüler in die Rolle des Lehrers schlüpfen lassen, um Verantwortung zu übertragen und ihre Selbstständigkeit zu fördern.
  2. Selbstorganisiertes Lernen: Schüler können Aufgaben in ihrem eigenen Tempo oder in kleinen Gruppen bearbeiten, sich selbstständig an Hinweisen bedienen und die Ergebnisse vergleichen, korrigieren und verstehen.
  3. Transparenz im Unterricht: Lehrer können ihren Unterricht möglichst transparent gestalten und den Schülern ermöglichen, sich selbst zu helfen, selbstständig zu lernen und zu agieren.
  4. Verantwortung übertragen: Indem Lehrer Verantwortung an die Schüler übertragen und sie ermutigen, eigenverantwortlich zu handeln, können sie deren Selbstständigkeit stärken.
  5. Selbstreflexion und Feedback: Die Förderung von Selbstreflexion und die Bereitstellung von konstruktivem Feedback helfen Schülern dabei, ihre eigenen Lernprozesse zu verstehen und ihre Selbstständigkeit weiterzuentwickeln1
    .

Durch diese Ansätze können Lehrer einen Beitrag dazu leisten, dass Schüler eigenverantwortlich handeln, ihre Meinung vertreten und selbstbestimmt lernen können.

Die Förderung von Selbstständigkeit bei Schülern durch Lehrer kann nicht immer reibungslos verlaufen, da es verschiedene Herausforderungen und Hindernisse geben kann. Einige Gründe, warum dies nicht immer so gut funktioniert, sind:

  1. Unterschiedliche Lernvoraussetzungen: Schüler haben unterschiedliche Lernvoraussetzungen und Bedürfnisse, was es schwierig machen kann, eine individuelle Förderung der Selbstständigkeit sicherzustellen.
  2. Zeit- und Ressourcenmangel: Lehrer können aufgrund von Zeit- und Ressourcenbeschränkungen Schwierigkeiten haben, sich intensiv mit jedem Schüler zu beschäftigen und ihre Selbstständigkeit gezielt zu fördern.
  3. Widerstand gegen Veränderung: Manche Schüler sind möglicherweise nicht sofort bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen und selbstständiger zu arbeiten, was die Förderung ihrer Selbstständigkeit erschweren kann.
  4. Mangelnde Schulung der Lehrkräfte: Lehrer benötigen spezifische Schulungen und Fortbildungen, um effektive Methoden zur Förderung von Selbstständigkeit bei Schülern anwenden zu können.
  5. Fehlende Unterstützung seitens der Schulleitung: Eine fehlende Unterstützung seitens der Schulleitung oder mangelnde Einbindung der Selbstständigkeitsförderung in die schulischen Ziele und Strukturen kann die Umsetzung erschweren.

Durch die Identifikation dieser Herausforderungen und die gezielte Entwicklung von Strategien zur Überwindung dieser Hindernisse können Lehrer effektiver darin werden, die Selbstständigkeit ihrer Schüler zu fördern.

Die Kompetenzen, die Schüler später im Beruf benötigen, umfassen sowohl fachliche als auch überfachliche Fähigkeiten. Neben dem fachlichen Wissen sind Schlüsselkompetenzen entscheidend für den beruflichen Erfolg. Dazu gehören:

  1. Fachkompetenz: Die Fähigkeit, fachliches Wissen kritisch zu prüfen und in der Berufspraxis anzuwenden. Dies umfasst sowohl spezifische Fachkenntnisse als auch die Fähigkeit, fachübergreifend zu denken und zu handeln.
  2. Sozialkompetenz: Die Fähigkeit, im Miteinander mit anderen Menschen empathisch zu handeln, kommunikativ zu sein und konstruktiv in Teams zu arbeiten. Sozialkompetenz ist entscheidend für erfolgreiche Zusammenarbeit im Berufsleben.
  3. Methodenkompetenz: Die Fähigkeit, wissenschaftliche Methoden anzuwenden, Probleme strukturiert zu lösen und effektiv zu arbeiten. Methodenkompetenz ermöglicht es, komplexe Aufgaben systematisch anzugehen und zu bewältigen.
  4. Selbstkompetenz: Die Fähigkeit zur Selbstreflexion, Selbstorganisation und Selbstmotivation. Selbstkompetenz umfasst Eigenschaften wie Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Stressresistenz4
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Durch die gezielte Förderung dieser Kompetenzen während der Schulzeit können Schüler besser auf die Anforderungen des späteren Berufslebens vorbereitet werden.

Die Auseinandersetzung mit der Persönlichkeit der Kinder, mit Eltern, mit Lehrpersonen ist grundlegend wichtig, damit alle es werden: Selbständig – Medienmündig.